Im aktuellen Pflegereport der Barmer Versicherung tritt Schockierendes zutage. Es wurde nämlich herausgefunden, dass Art und Qualität der Pflege auch von der Postleitzahl abhängig sind. Dabei spielt der persönliche Bedarf leider nur eine untergeordnete Rolle. Denn nicht in jeder Region gibt es das Angebot, das benötigt wird.
Dies soll sich, so Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK, bestenfalls ändern. Er forderte Unterstützungsleistungen durch die Pflegekasse und ein Mehr an transparenten Informationsangeboten.
Die bereits vorhandenen Pflegestützpunkte würden seiner Meinung nach nicht die Unterstützung geben, die die Betroffenen brauchen.

Die Idee muss sein: mobile und häusliche Angebote und Unterstützung für die Versicherten. Seiner Meinung nach wäre ein Familiengesundheitspfleger eine gute Idee.
Um eine Vorstellung von den regionalen Unterschiede zu bekommen: In Schleswig-Holstein spielt sich 40,5% der Pflege in Heimen ab. Daraus folgt aber auch: Hier gibt es die meisten Kapazitäten an Plätzen: 49,2 auf 100 Pflegebedürftige.
Als Vergleich erwähnt die Studie: In Brandenburg gibt es auf 100 Pflegebedürftige nur 26,9 Plätze. Hier, also in Brandenburg, gibt es dafür, so die Studie, die meisten zu Pflegenden, die ambulant oder von ihrer Familie versorgt werden.

Auch augenöffnend: Je geringer das Einkommen, desto unwahrscheinlicher ist die Pflege in einem Heim. Dies liegt vor allem an den privaten Zuzahlungen, die geleistet werden müssen und die Einkommenschwache eben nicht leisten können.

In den ostdeutschen Bundesländern wird, so die Prognose der Studie, die Pflegebedürftigkeit in den nächsten Jahren abnehmen. Dafür wird sie in Bayern, Hessen, Baden-Würrtemberg und Berlin bis 2060 deutlich steigen.
In den nächsten Jahren, das wird immer wieder betont, wird sich entscheiden wie es mit der Pflege weitergeht. Denn es steht auch fest: Die zu Pflegenden werden immer älter. Und sie haben ein Recht darauf, in Würde zu altern.

Wie erleben Sie das? Könnten Sie in einem anderen Bundesland anders arbeiten?

Originalquelle: http://www.asscompact.de/nachrichten/ist-die-art-der-pflege-postleitzahlenabh%C3%A4ngig