Die Gespräche über einen brandenburgischen Branchentarifvertrag in der Pflege wurden von verdi ausgesetzt.
Dabei sprechen verdi und die Vertreter der Spitzenverbände LIGA bereits seit Herbst 2013 darüber, wie das Ziel eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrages für die Pflege in Brandenburg erreicht werden kann.

Gemeinsamer Tarifvertrag geplant

Ziel war es, einen gemeinsamen Tarifvertrag für alle Beschäftigten in brandenburgischen Einrichtungen der Pflege (das gilt nicht nur für die Altenpflege) auszuarbeiten. Es soll eine einheitliche und vor allem verbindliche Regelung der Arbeitsbedingungen gefunden werden, um den Preiskampf um die Personalkosten zu stoppen.
Zunächst sollten dazu  ein Entgelttarifvertrag und eine entsprechende Entgelttabelle mit Entgeltgruppen und -stufen  erarbeitet werden. In der zweiten Phase sollten Regelungen für Urlaub, Arbeitszeit sowie Weihnachtsgeld gefunden werden.

Keine Einigung - Abbruch der Gespräche

Aber auch nach zwei Jahren gab es keine Einigung der Parteien. „Nach mehr als zwei Jahren gemeinsamer Gespräche ist keine Lösung in Sicht, da ein Teil der Gesprächspartner keine Tarifverhandlungen mit ver.di führen will und zwei weitere Spitzenverbände beklagen, dass sie für eine Aufnahme von Tarifverhandlungen von ihren Mitgliedern nicht mandatiert werden. Ein inhaltlicher und politischer Austausch zwischen Gewerkschaft und LIGA ist sicherlich wichtig, aber er muss auch zum Ziel führen. Die Beschäftigten im Sozialwesen, insbesondere in der Altenpflege, haben kein Verständnis mehr für diesen Stillstand und wollen nicht mehr vertröstet werden“, sagt Meike Jäger, ver.di-Landesfachbereichsleiterin.

Aufnahme neuer Gespräche in 2017

Im neuen Jahr sollen neue Gespräche geführt werden. „Wir hoffen, dass die guten Beispiele Schule machen. Wenn Beschäftigte Tarifverträge für ihre Betriebe wollen und in die Gewerkschaft ver.di eintreten, wird es weiterhin - auch bei kleineren Trägern und Einrichtungen - Tarifverhandlungen in Brandenburg geben“, so Meike Jäger.  Die Hoffnung besteht, dass dann ein Flächentarif zustande kommt.

Originalquelle: https://bb.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++43e63ad6-9f6f-11e6-a55f-525400ed87ba